Skip to main content

sonne           wind

KW30 - Urlaubszeit, geht das auch Klimaneutral?

Die Worte Klimawandel und Klimakrise sind schon seit langem in aller Munde. Wir wissen auch, dass unser Verhalten und unser Konsum Einfluss auf unseren Planeten hat. Ich meine, ist ja auch klar Action = Reaktion ist nicht umsonst eins der führenden physikalischen Gesetze. Aber dennoch wollen wir einfach auf ein paar Luxusgüter nicht verzichten. Der jährliche Familienurlaub gehört dazu!

Was der Urlaub mit dem Klima zutun hat

Die liebsten Reiseziele der Deutschen sind Spanien, Italien oder die Türkei. Um dahin zu gelangen, legen wir gerne mehrere tausend Kilometer zurück. Ganze 5% der klimaschädlichen Emissionen gehen auf das Konto des Tourismus. Dabei gehen die Belastungen vor allem auf die An- und Abreise. Um die Kilometer zu unserem Urlaubsplätzchen besonders komfortabel und schnell zurückzulegen, nehmen viele von uns das Flugzeug. Aber warum ist Fliegen eigentlich so klimaschädlich? Die Abgase machen‘s. Das Abgas CO2 ist einer der Hauptverursacher der globalen Erwärmung. Und davon wird bei Flügen so einiges ausgestoßen. Als Beispiel: Stellen Sie sich vor, Sie möchten von München nach Hamburg reisen. Im Flugzeug erzeugen Sie dabei 322 kg CO2, im Auto 205 kg und im Zug 45 kg des klimaschädlichen Gases. Der Unterschied ist also gigantisch! Komisch eigentlich, dass Fliegen dann oftmals kostengünstiger ist als die Bahnfahrt. Der Grund ist so einfach wie traurig: Kerosin wird so gut wie gar nicht besteuert. Bahnfahren aber schon. Günstiger für unsere Umwelt ist das mal nicht. Wem von uns bei diesen Zahlen jetzt schon die Ohren schlackern, sollte sich jetzt besser an der Stuhllehne festhalten, denn jetzt kommt`s: Das Flugzeug ist tatsächlich nicht das klimaschädlichste Fortbewegungsmittel. Können Sie erraten was es toppen kann? Ganz genau. Die Kreuzfahrt! Laut dem Umweltbundesamt verursacht eine einzige Woche auf See fast 2 Tonnen CO2. Das ist wahrscheinlich mehr, als Sie im Verkehrssektor das restliche Jahr ausstoßen! Und das Ganze ist für uns auch noch wirklich ungesund! Laut NABU sind wir auf einer Kreuzfahrt Luft ausgesetzt, die im Vergleich zur normalen Luft die 200-fache Menge an gesundheitsschädlichen Partikeln enthält. Pfui.

Was kann ich tun?

Nicht erst seit der Coronazeit wird Urlaub im eigenen Land immer attraktiver. Klassiker wie Nordsee, Ostsee und die Alpen sind auch bei uns Deutschen beliebt wie sonst nie. Aber auch die eigene Region wird von vielen plötzlich mit anderen Augen gesehen. Mikroabenteuer ist hier das Stichwort. Im Endeffekt kennt es jeder von uns. Wir werden für die Schönheit im eigenen Zuhause betriebsblind. Sehenswürdigkeiten wie das Ewige Eis, die Holzbachschlucht, der Limburger Dom oder sogar Tropfsteinhöhlen sind nur wenige Kilometer von uns entfernt zu bestaunen. „Den Tag im hundsänger Freibad zu verbringen, abends mit den Kindern dann Badminton zu spielen und mit Freunden zu grillen, das sind Momente die ich wirklich genieße.“, erklärt Nicola Simon aus Hundsangen. Und tatsächlich, für den Körper macht es keinen Unterschied, wo er sich die Entspannung holt. Aber für unser Ego? Vielleicht sind Reisen ein weiterer Punkt über den sich viele von uns profilieren wollen. Oder zumindest früher wollten. Klar könnte man jetzt sagen, dass ein Urlaub auf den Malediven oder den Seychellen mehr hermacht. Aber ist das wirklich noch der Fall? Wollen wir uns darüber profilieren? Oder können unsere Abenteuer auf der Geierlay Hängeseilbrücke oder der entspannte Tag an der Krombachtalsperre genauso erholsam sein? Fakt ist Mikroabenteuer sind absolut im Trend. Hier vereint sich Freizeitspaß und Klimaschutz.

 kw30 simon web

Nicola und Till Simon aus Hundsangen.