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Das Biodiversitätskonzept der VG Wallmerod

  • Fokus auf die Artenvielfalt in der VG Wallmerod
  • Klima- und Naturschutz gehen Hand in Hand
  • Förderung als Pilotprojekt im Rahmen der Aktion Grün

Der Artenschwund in unserer Landschaft ist allgegenwärtig, im Westerwald in manchen Regionen noch gedämpft, aber auch dort feststellbar. Die Ursachen sind vielfältig und liegen im Offenland zumeist in der zunehmenden Intensität der Landwirtschaft, im Siedlungsbereich an dem im biologischen Sinne oft monostrukturierten Wohnumfeld (Flächenversiegelung, Ordnungssinn in Gärten und Vorgärten, Zunahme der Schottergärten) und im Wald an klimatischen Veränderungen.

Ab dem 01.02.2022 startet die VG Wallmerod deshalb mit der Erstel-lung eines Biodiversitätskonzepts. Da für eine konkrete Umsetzung fachliche Begleitung unerlässlich ist, hat sich die Verbandsgemeinde den erforderlichen Sachverstand mit der Will und Liselott Masgeik Stif-tung ins Haus geholt. "Unter der Anleitung unseres Naturschutzreferen-ten der Stiftung Dipl.-Biol. Philipp Schiefenhövel soll so ein Konzept für Verbesserungen ganz im Sinne der Artenvielfalt entstehen" erläutert der stellvertretende Vorsitzende der Masgeik-Stiftung Manfred Braun.

„Das Biodiversitätskonzept wird kein theoretisches Papier, sondern ein Plan zur Umsetzung konkreter Maßnahmen.“
Klaus Lütkefedder

Nutzungsänderungen von Wiesen und Weideflächen, die Renaturierung und Neuanlage von Gewässerrandstreifen und Kleinstwasserflächen oder die Wiedervernässung von Brachen, Feuchtwiesen und Talmulden könnten mögliche Maßnahmen zur Verbesserung der örtlichen Bio-diversität sein. Die Pflege von Streuobstwiesen, die Anlage von Feldhe-cken und Brachen in landwirtschaftlich stark geprägten Bereichen oder die Anpassung der Mahdregime von Wegeseitenstrei-fen/Wegebanketten könnten einen Beitrag leisten. Auch der direkte Artenschutz durch die Förderung ausgewählter Arten, wie Haus- und Feldsperling, Rauch- und Mehlschwalbe, Zaun- und Bergeidechse, Igel, Feldhase und Co oder die Entstehung von Wildblumenwie-sen/Blühstreifen innerhalb der Ortskerne wird eine Rolle spielen.

 „Klima- und Naturschutz gehen hier Hand in Hand“, erklärt die Klimaschutzmanagerin der VG Wallmerod, Lina Braun. „Ziel ist es geeignete Flächen der Verbandsgemeinde, der Ortsgemeinden und der VG-Werke zu bündeln und strategische Maßnahmenvorschläge zu geben, die dann kleinteilig umgesetzt werden können.“ Diese Herangehensweise ist als Pilotvorhaben konzipiert und kann auf weitere Verbandsgemeinden und Gemeindekooperationen übertragen werden.

Im Fokus der Umsetzungsmaßnahmen stehen neben den Ortsgemeinden auch die sieben Schulen des Gemeindegebietes. Im Sinne der Biodiversität und Umweltpädagogik sollen hier Umsetzungsimpulse gesetzt werden.

Für die Erstellung des Biodiversitätskonzeptes sind über eine Dauer von zwei Jahren knapp 17.000 Euro veranschlagt. Die Gesamtkosten werden im Rahmen der Aktion Grün mit 90% von der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord in Koblenz gefördert.

Foto Biodiversitaet web