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KW18 - Ökologisch statt englisch – Aktion Mähfreier Mai

Jeden Samstag wird der Rasenmäher ausgepackt, um der aufkeimenden Blütenpracht zu Leibe zu rücken. Vielerorts gilt das Rasenmähen im Frühjahr schon fast als Freizeitaktivität. Da mag sich der Aufruf, im Mai nicht zu mähen, geradezu revolutionär anfühlen. Was werden wohl die Nachbarn sagen? Für Wildbienen, Hummeln oder andere Insekten ist der gemähte Rasen allerdings Ödland. Sie finden hier dann weder Unterschlupf noch Nahrung. Aber warum genau wird jede Woche gemäht? Finden wir die Kräuter und Blümchen auf unserer Wiese so schrecklich? Die Frage sollte sich ein jeder von uns einmal stellen. Und was genau würde passieren, wenn wir es einfach einmal lassen würden? Jetzt sehe ich schon den ein oder anderen von Ihnen aufspringen und erklären, dass wenn man eine Woche auslässt, es in der nächsten umso schwieriger wird. Ja okay, das ist natürlich nicht falsch, aber reicht der Grund als Erklärung für diesen massiven Raubbau an unserer Natur? Ich meine, dass Insekten und Co. Aufgaben, die unerlässlich für das Gleichgewicht der Natur sind, übernehmen, ist uns allen klar. Auch, dass ein Aussterben dieser fatale Folgen für uns Menschen haben würde. So sagte Einstein schon einst: “Wenn die Biene einmal von der Erde verschwindet, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben. Keine Bienen mehr, keine Bestäubung mehr, keine Pflanzen mehr, keine Tiere mehr, keine Menschen mehr.“ (Zitat Albert Einstein, 1949). Wieso machen wir es den Kleinstlebewesen unserer Umgebung also so schwer? Vielleicht ist es an der Zeit unseren Perfektionismus, Perfektionismus sein zu lassen und uns der Natur zu wenden. Und das ist ganz leicht: Weniger Mähen = Mehr Bienen

Was hat die Aktion Mähfreier Mai mit dem Klima zu tun?

Neben den beschriebenen Vorteilen als Lebensraum und Nahrungsquelle für eine Vielzahl von Insekten, Vögeln und Kleinsäugern hat die Aktion Mähfreier Mai auch positive Auswirkungen auf unser Mikroklima. Grünflächen minimieren die Luftverschmutzung, Umweltlärm und verbessern durch ihre Kühlfunktion sogar das Klima. Diese Kühlfunktion des Bodens beruht auf seiner Fähigkeit Wasser zu speichern und dieses dann den Pflanzen zur Verdunstung zur Verfügung zu stellen. Die Pflanzen entziehen der Umgebungsluft nun Wärme und bewirken so einen fühlbaren Abkühlungseffekt für uns Menschen. Im Sommer mal gar nicht so schlecht oder?

Was ich tun kann?

Für Ann-Kathrin Jakobs aus Hundsangen ist die Antwort ganz einfach: Lebensräume schaffen! Den Garten der jungen Familie ziert in Kürze eine Bienenwiese. „Wir haben uns ganz bewusst entscheiden eine Bienenwiese anzulegen, von einem Blumenbeet unterscheidet sich diese insoweit, dass in der Sattmischung nur heimische Pflanzen vorkommen, die den Bienchen als Nahrungsquelle dienen.“ Um diesen Pflanzen den Lebensraum zu ermöglichen hat Ann-Kathrin Jakobs zuerst die Grasnarbe entfernt und anschließend die Samenmischung mit Sand gemischt und auf die Fläche ausgebracht. „Von dem Aufwand waren wir erst kurz überrascht aber insgesamt war das nicht mal ein Tag Arbeit“, erklärt sie weiter. „Zu unserer Bienenwiese legen wir nun auch noch eine Insektenwiese an. Die beiden unterscheiden sich ausschließlich durch die Zusammensetzung der Pflanzen und Kräuter.“

Ann-Kathrins Tipp: Die Pflanzen erst sehr spät oder sogar erst mit dem ersten Schnitt im Frühjahr mähen. Bis dahin konnten sich Samen ausbilden und sich für ein neues Blütenjahr verteilen.

 KW18 Maehfreier Mai

Ann-Kathrin Jakobs aus Hundsangen vor Ihrer frisch eingesäten Bienenwiese.