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KW02 - Unser Internetverhalten

„Das Versenden dieser Email verursacht ca. 10g Kohlendioxid.“ Vielleicht haben Sie diesen Satz, oder so ähnlich auch schon einmal unter einer Email gesehen. Aber wie kann das sein? Wie kann etwas, das wir nicht fassen können, dass virtuell ist, wie kann so etwas überhaupt CO2 verbrauchen? Und dann auch noch genau so viel CO2 wie für die Herstellung einer Plastiktüte! Versteckt sich in unserem Onlineverhalten ein Klimafresser, der uns bis jetzt nicht aufgefallen ist?

Wie man sich den CO2 -Verbrauch vorstellen kann

Unser komplettes Onlineleben ist zwar virtuell, der Speicherplatz dafür allerdings nicht. Die Daten die wir ins Internet stellen, in Chatgruppen teilen oder auf Clouds ablegen werden auf Servern gespeichert. Server die in Gebäuden stehen, sogenannten Rechenzentren. Insgesamt gibt es 45 Milliarden dieser Server. Und jeder Einzelne davon benötigt 24 Stunden am Tag und 365 Tage im Jahr ganz reale Ressourcen. Ressourcen wie Wasser und Strom. Zum einen um die Server am Laufen zu halten, zum anderen um diese konstant zu klimatisieren. Laut Gary Cook, Greenpeace Spezialist, verbraucht das Internet mehr Strom als so manches Land! Dabei ist es für Endverbraucher nicht so leicht zu erkennen, dass ein Verhalten, welches wir online an den Tag legen konkrete Auswirkungen auf unser reales Leben hat. Wussten Sie zum Beispiel, dass eine Stunde Video-Streaming in HD dieselben klimaschädlichen Emissionen ausstößt wie eine 1 km Autofahrt? Tragen wir als Internetnutzer also unbeabsichtigt zur Zerstörung der Klimaziele bei?

KW2 2022

Florian Hannappel aus Weidenhahn

Das Grüne Internet

Klar ist, ohne das Internet geht es nicht mehr, und ehrlich gesagt, wollen wir das auch gar nicht mehr! Homeoffice, Videotelefonie, Musik- oder Videostreaming. Alles Dinge die feste Bestandteile unseres Lebens geworden sind. Vielleicht können wir aber dennoch achtsamer damit umgehen.

Was ich tun kann?

„Oft ist das Problem, dass wir gar nicht wissen wo wir mit unserem Onlineverhalten CO2 verursachen.“ Florian Hannappel, Fachinformatiker der Verbandsgemeinde Wallmerod hat da einen einfachen Tipp für uns: „Je mehr Daten wir speichern, desto höher der Serververbrauch.“ Wer diesen minimieren möchte kann dies durch Methoden wie z.B. das Aufräumen. Schon durch so einfache Methoden wird Speicherplatz freigemacht. Wer also alte Emails löscht, sich von ungewollten Newslettern abmeldet, den Papierkorb leert oder automatische Mails ausschaltet, bringt nicht nur Ordnung in das eigene Leben, sondern tut auch was fürs Klima. Aber auch die Wahl einer passenden Suchmaschine oder Streamingdienstes ist entscheidend. Denn pro Minute gibt es 3,8 Millionen Suchanfragen im Netz, von denen laut oeko.eu jede 0,2 Gramm CO2 ausstößt. Klingt nicht viel? Summiert sich aber, rechnen Sie es gerne mal aus. Bei Suchmaschinen-Anbieter, die ihren Strom komplett aus erneuerbaren Energien beziehen (Beispiele sind hier Ecosia.org oder Gexi.com) sieht das schon ganz anders aus. Hier hat jeder von uns die Wahl! Unsere Entscheidung macht den Unterschied.

(Klimaschutzteam VG Wallmerod - Ausgabe 24)