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KW05 - Alles Bio oder was?

Bio-Äpfel hier, Bio-Nudeln da. Immer mehr rücken die Themen nachhaltige und biologische Ernährung in die Gesellschaft. Selbst Supermarktketten verkaufen Bioprodukte schon in vielen Bereichen. Aber haben Sie auch schon einmal den ein oder anderen Artikel gesehen, bei dem Sie sich gefragt haben: „Was hat das wohl mit Bio zu tun?“. So geht es tatsächlich mehreren Leuten, vor allem, wenn es sich bei dem Bio-Produkt nicht um ein Lebensmittel handelt!

Was hat Bio mit unserer Kleidung zu tun?

Auch Kleidungsstücke oder Wolle zum Stricken und Häkeln können Bio sein. Bei der Baumwolle zum Beispiel kommt es auf den Anbau an. Wussten Sie eigentlich, dass es sich bei dem Produkt weder um wirkliche Wolle handelt, noch, dass diese an Bäumen wächst? Wieso der Name dennoch zustande gekommen ist, darüber lässt sich nur rätseln. Fakt ist, die Faser Baumwolle besteht aus den Samen der Baumwollpflanze lat. Gossypium. Diese Gossypium-Sträucher werden übrigens hauptsächlich in China, Indien und Pakistan angebaut. Wer es etwas näher möchte, kann jedoch auch in Griechenland oder Ägypten Baumwollplantagen finden. Und genau auf diesen Plantagen kommt auch die Bioproduktion ins Spiel. Biobaumwolle dürfen sich nur Kleidungsstücke nennen, die aus rein biologischem Anbau nach der EU-Ökoverordnung stammen. Bedeutet: Der Einsatz von Pestiziden ist streng untersagt. Und das aus gutem Grund, denn fast ein Fünftel der weltweiten synthetischen Pestizide landet auf Baumwollfeldern! Schon das allein ist unglaublich, abwegiger wird es sogar, wenn einem klar wird, dass die Baumwollfelder gerade einmal 2,5% der globalen Agrarflächen darstellen. Im Klartext: viele Pestizide auf wenig Fläche. Und hier sind chemische Dünger sowie Unkrautvernichter noch nicht einmal zugerechnet. Auf einmal scheint die Biobaumwolle gar nicht mehr so abwegig oder? Vor allem wenn uns klar wird, dass die Pestizide auch auf offene Baumwollkapseln ausgebracht werden. Die Baumwollfasern fungieren für Pestizide und Insektengifte dann als Schwamm. Da traut man sich gar nicht zu fragen, was davon alles in unserer Kleidung verbleibt. Aber was dagegen tun? Eine Möglichkeit ist es Projekte selbst zu verwirklichen. Hier entscheiden nur Sie selber welches Material Sie für Ihre Projekte verwenden möchten und wissen ganz genau was auf ihre Haut kommt.

Was kann ich tun?

Für Ute Nattermann ist die Sache klar. Beim Kauf der Wolle auf Qualität achten: „Oft ist es hilfereich die Wolle mal in die Hand zu nehmen und zu fühlen“. Denn nicht jede Wolle oder jedes Garn eignet sich auch für jedes Projekt. In Ihrem Kaufhaus Nattermann berät Ute die Kunden vor Ort, mit welcher Wolle die gewünschten Erfolge erzielt werden können. Gerade in der Wollindustrie sind die Themen wie Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung angekommen. „Wer nach Wolle oder Wollprodukten Ausschau hält, kann sich zum Beispiel am GOTS Standard orientieren. GOTS beschreibt den weltweit führenden Textilverarbeitungsstandard für Bio-Fasern. Neben den ökologischen Kriterien werden zusätzlich soziale Komponenten in den Herstellungsprozessen und Lieferketten mit einbezogen“, erklärt Ute Nattermann.

 kw05 Nattermann Salz

Ute Nattermann, Inhaberin des Kaufhaus Nattermann in Salz.