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KW02 - Alles über Mikroplastik

Mikroplastik, kein anderes Wort fällt so oft, wenn es um umweltrelevante Themen geht. Dabei ist nicht immer ganz klar, was unter dem Begriff Mikroplastik überhaupt verstanden werden kann. Laut dem Umweltbundesamt (UBA) werden als Mikroplastik Plastikstücke bezeichnet, welche kleiner als 5 mm sind. Die Quellen des Mikroplastiks in unserer Umwelt sind dabei vielfältig.

Was unsere Wäsche mit Mikroplastik zu tun hat?

Na, das kommt darauf an. Nämlich darauf, was Sie so im Kleiderschrank haben. Die wenigsten von uns werden sich mit Kleidungsstücken aus 100% Cotton oder Wolle brüsten können. Kunstfasermaterialien wie Polyester oder Fleece erfreuen sich vor allem in den letzten Jahren steigender Beliebtheit. Aber woraus bestehen diese eigentlich? Die Grundbausteine dieser synthetischen Faser sind Steinkohle, Erdöl oder Erdgas. Dieselben Ausgangsstoffe wie von PET-Flaschen oder Plastik. Und genau hier kommen wir zum Punkt. Waschen wir Kleidungsstücke aus synthetischen Materialen, lösen sich mit jedem Waschgang Mikroplastikpartikel, die durch ihre geringe Größe an den Kläranlagen vorbei in unsere Umwelt gelangen. Mit 35 Prozent ist dieser Faserabrieb sogar einer der größten Mikroplastik-Quellen unserer Meere. Ja ja, ich weiß, bei dieser geringen Größe wird der ein oder die andere unter Ihnen bestimmt meinen, können doch keine ökologischen Probleme entstehen. Rechnen wir das spaßeshalber doch einfach mal um. Nach Annahmen, des bayrischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten verursacht eine Ladung Wäsche ca. 180 mg Mikroplastik. Bei einer Annahme, dass jeder von uns 26 Waschgängen pro Jahr vornimmt (alle 2 Wochen ein Waschgang), kommen wir auf ca. 5 Gramm Mikroplastik pro Person und Jahr. Klingt nicht viel? Machen in der Verbandsgemeinde Wallmerod ungefähr 75 kg Plastikmüll aus, die wir rein durchs Waschen in die Umwelt entlassen. Im Übrigen verursachen Fleecejacken die 4-Fache Menge von Mikroplastik. Das wären dann schon 300 kg die auf unsere Kappe gehen. Pfui, wir Umweltsünder!

Was kann ich tun?

May-Britt Hillert aus Westerburg studiert Nachhaltiges Design an der ecosign/Akademie für Gestaltung in Köln und hat hier einen ganz klaren Tipp: "Nachhaltig ist, wovon man lange etwas hat. Nur die Menge macht das Gift, daher sollte man schon beim Kauf der Kleidung auf deren Inhaltsstoffe achten. Pflanzliche und tierische Naturfasern, wie Baumwolle, Leinen oder Wolle, sollten bevorzugt werden. Da der aktuelle Bedarf an Kleidung jedoch nicht alleine mit Naturfasern gedeckt werden kann, ist es auch in Ordnung einige langlebige Textilien aus (halb-)synthetischen Chemiefasern, wie Viskose, Modal, Polyester oder Elastan, zu besitzen. Wichtig zu verstehen ist, dass jedes Kleidungsstück aus Chemiefaser beim Tragen und Waschen Mikroplastik in unseren Wasserkreislauf und an unser Ökosystem abgibt.“ Zudem fanden Forscher*innen heraus, dass bei kürzeren und kälteren Waschprogrammen der Abrieb des Mikroplastiks bis zu 52% reduziert werden kann. Schon die Reduzierung von 40° auf 30° schont nicht nur unsere Umwelt, sondern auch den Geldbeutel. Um beim Waschen noch mehr Mikroplastik aus der Waschtrommel zu fangen hat May-Britt noch einen Tipp: "Der "Cora Ball", den man beim Waschen einfach mit in die Trommel wirft, fängt winzige, für das bloße Auge unsichtbare Mikrofasern in Form von Fusseln aus dem Waschwasser. Somit können wir diese Faser-Fussel nach dem Waschgang einfach und sachgemäß im gelben Müll Entsorgern."

 KW02 Mikroplastik

May-Britt Hillert aus Westerburg