Skip to main content

sonne           wind

KW16 - Holz und seine Siegel

Ob gestempelt, geklebt oder gebrannt, Symbole und Zertifizierungen schmücken eine Vielzahl von Holzmöbeln. Vor allem, diejenigen von Ihnen, die mit dem Gedanken spielen sich Terrassenmöbel aus Holz zuzulegen, werden sich früher oder später die Frage stellen: Was wollen mir diese Siegel eigentlich sagen? Und welche gibt es?

Um in diesem Siegeldschungel den Überblick zu behalten hier die zwei häufigsten Kennzeichnungen:

  • FSC: Es kennzeichnet Produkte, die aus einer nachhaltigen Holzwirtschaft stammen. Das Siegel wird sowohl an Wälder als auch an Produkte vergeben.

  • Naturland: Hier sind die Anforderungen sehr streng. Holz aus tropischen Wäldern bekommt etwa per se kein Naturland-Siegel. Zudem sind Kahlschlag und Monokultur sowie der Einsatz von Pestiziden und Düngemitteln hier streng verboten.
 Was haben Holzsiegel mit dem Klima zu tun?

 Die Frage ist schnell beantwortet: Unkontrollierter bzw. nicht nachhaltiger Holzeinschlag bringt Ökosysteme ins Wanken, setzt CO2 frei und gefährdet die wertvolle Biodiversität. Weltweit stammen rund 20 Prozent der Treibhausgasemissionen aus der Zerstörung von Wäldern. Dass ist mehr als der gesamte Verkehrssektor emittiert und beschleunigt den Klimawandel damit ungemein. Kein Wunder also, dass Siegel und Zertifizierungen versuchen dieser Freisetzung entgegen zu wirken. Dennoch findet sich auf dem internationalen Markt sehr viel Raubbauholz aus den letzten Urwäldern der Erde. Schätzungen zufolge ist fast die Hälfte des tropischen Holzes illegal gerodet worden! Dieses illegal geschlagene Holz gelangt über oft sehr verschlungene Handelswege zu uns nach Deutschland und beeinträchtigt durch Dumpingpreise die deutsche Holzwirtschaft.

Ist zertifiziertes Holz immer besser?

Hans-Georg Zirfas, Betriebsleiter der Firma Merbitz Holzland erklärt: „Hier kommt es auf das Holz an.“ Anders als bei heimischen Hölzern kann man bei Tropenholz nicht automatisch davon ausgehen, dass es sich um legal geschlagenes Holz handelt. Aus diesem Grund kritisieren auch viele Umweltschutzorganisationen die Nutzung von Tropenholz und lehnen eine industrielle Waldwirtschaft in Ur- oder Regenwäldern ab. Das Problem: Der FSC zertifiziert auch diese Hölzer. Verbraucher gewinnen so den Eindruck lieber Tropenholz mit Zertifikat zu nutzen, als ein europäisches Holz ohne Siegel. Gerade mit Blick auf die unvermindert fortscheitende Waldvernichtung in den Tropen, geht solch eine Botschaft dezent an der Wirklichkeit vorbei. Hans-Georg Zirfas rät für eine nachhaltige Waldwirtschaft heimische Holzarten zu bevorzugen. „In Deutschland wird auf ein Gleichgewicht zwischen der Entnahme und Aufforstung geachtet. Ob zur Verarbeitung oder als Brennholz, Holzland Merbitz verarbeiten ausschließlich regionales Holz“. Und das kann nicht jeder von sich behaupten. Schauen Sie doch im Baumarkt oder Gartencenter mal genau auf die Herkunft des Brennholzes. Regionalität ist hier fehl am Platz. Dabei ist gerade das gut für unser Klima! Regionaler Bezug verkürzt die Transportwege und vermeidet so unnötigen CO2 Ausstoß. Auch für den Außenbereich empfiehlt Zirfas heimische Hölzer: „Gut eignet sich hier zum Beispiel Lärche. Einfach mit Leinöl behandelt ist es besser als so mancher Export.“

KW16 hans georg zirfas holzland

Hans-Georg Zirfas,
Betriebsleiter der Firma Holzland Merbitz