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KW05 - Technik über Technik

Wie sehr wir auf die Technik, die unseren Alltag begleitet, angewiesen sind, merken wir erst, wenn wir mal unser Handy vergessen haben. War das Telefon früher wirklich nur für die Funktion des Telefonierens gedacht, ist es heute: MP3-Player, Navigationsgerät, Taschenrechner, Terminkalender, Adressbuch, Taschenlampe, Spielekonsole und Wecker in einem. Kein Wunder also, dass der Erfolgszug des Geräts nicht abreißt. Schneller, neuer, besser ist die Devise. Und warum auch nicht? Wird die Neuanschaffung bei vielen Vertragsverlängerungen sogar bezuschusst! Im Schnitt beträgt die Nutzungsdauer eines Smartphones nur kurze 18 Monate! Ob das alte Smartphone noch einwandfrei funktioniert, spielt dabei keine Rolle. Gibt es in Deutschland doch sogar mehr Handyanschlüsse als Einwohner.

Aber was passiert eigentlich mit den Altgeräten?

Wenn Sie jetzt einmal an ihr Altgeräte denken, wie haben Sie diese entsorgt? Oder vielleicht eher, nicht entsorgt. Denn laut Informationen des NABU liegen 105 Millionen Geräte in deutschen Schubladen. Und was einmal darin liegt, das bleibt auch da. Aber ist das nicht eigentlich Verschwendung? Ganz genau. Nicht nur eine Verschwendung der Technik, die in den meisten Fällen noch einwandfrei funktioniert, nein auch eine Verschwendung von Ressourcen. Denn die Stoffe aus denen das Mobiltelefon besteht, wachsen ja nicht auf Bäumen. Kupfer, Kobalt, Nickel müssen erst aufwändig abgebaut werden und durchlaufen zahlreiche Hände und Prozesse bevor sie bei uns als Endgerät landen.

Was kann ich tun?

Erst einmal, was sollte ich nicht tun: Nämlich Mobilfunkgeräte in den Mülleimer werfen. Das ist tatsächlich sogar verboten. Wäre auch irgendwie eine sinnlose Verschwendung von Ressourcen. Aber wohin damit? Mit der Fragestellung hat sich der NABU beschäftigt und eine Idee entwickelt: Die Handybox für Hummeln, Bienen und Co. Wie das geht? Altgeräte wie Handys, Smartphones, Tablets oder Netzteile, die Sie nicht mehr brauchen und zu Hause eh nur verstauben würden, können so gespendet werden. Die Erlöse aus den Handy-Spenden fließen direkt in den Insektenschutz. Und das ist auch bitter nötig. Denn wussten Sie, dass schon drei Viertel aller Fluginsekten einfach von der Bildfläche verschwunden sind? Nicht verwunderlich ist es, dass es viele Unterstützer dieser Aktion gibt. Unteranderem die Klimaschutzmanager*innen des Westerwaldkreises. “Wir finden die Aktion toll und möchten diese unterstützen. Klima- und Artenschutz sollten hier Hand in Hand gehen.“ (Lina Braun, Klimaschutzmanagerin der VG Wallmerod). Wer in nächster Zeit also seine Schubladen durchforstet und technische Reliquien aus grauer Vorzeit findet ist herzlich eingeladen diese an den neuen Sammelpunkten abzugeben. Möglich ist eine Abgabe zu den regulären Öffnungszeiten der Verbandsgemeindeverwaltung. Wer sich über die Aktion des NABU: Handys für Hummel, Biene und Co. weiter informieren möchte, den lädt Marcel Weidenfeller, Vorsitzender der NABU-Gruppe Hundsangen, dazu ein die Internetseite zu besuchen: www.nabu.de. „Altgeräte enthalten Materialien, deren Förderung sehr energie- und ressourcenintensiv ist. Ein Recycling von ungenutzten Smartphones oder Tablets ist deshalb umso wichtiger.“

KW5 2022

Marcel Weidenfeller, Vorsitzender des NABU Hundsangen

Die Abgabe von Altgeräten wie Smartphones, Tabletts oder Netzteilen ist ab dem 01.02.2022 in der Verbandsgemeindeverwaltung möglich!

(Klimaschutzteam VG Wallmerod - Ausgabe 27)