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KW04 - Weichspüler

Wer liebt es nicht, sich abends in das frisch bezogene, duftende Bett zu legen. Am liebsten dann wenn die Wäsche dabei nicht kratzt, sondern ganz sanft und weich ist. Für dieses Erlebnis nehmen einige von uns ein Hilfsmittel zur Hand: Den Weichspüler. Weich soll die Wäsche sein und durften soll sie auch. Für den Wasch- oder Reinigungsprozess der Wäsche ist der Weichspüler allerdings nicht von Nöten. Um einen weichen Effekt der Stoffe zu erzielen, werden sogenannte kationische Tenside eingesetzt. Wer sich dunkel an seine Schulzeit in Chemie erinnert, der weiß jetzt Kation – aha! Positiv geladen! Diese verbinden sich mit den meist negativ geladenen Fasern unserer Wäsche und verhindern auf dem Wege ein Verhärten dieser.

Wasch und Reinigungsmittelgesetz

Durch das Waschen mit Weichspüler werden diese Tenside mit dem Abwasser der Waschmaschine in unser Ökosystem entlassen. Heute unterliegen diese zusätzlichen Chemikalien, zum Glück, gesetzlichen Regelungen, die unter anderem im Wasch- und Reinigungsmittelgesetz (WMRG) festgehalten sind. So müssen alle Tenside unbedingt biologisch abbaubar sein. Was das bedeutet? Dass ein Ausgangsstoff durch biologische (also natürliche) Prozesse, in einem überschaubaren Zeitraum, in seine elementaren Bestandteile aufgelöst wird. Diese Regelungen sind nicht nur für uns, sondern besonders für tierische Wasserlebewesen ein Segen. Leider gibt es laut Umweltbundesamt für die im Weichspüler oft enthaltenen synthetischen Duftstoffe solche gesetzlichen Regelungen nicht! Schade Schokolade und irgendwie auch etwas bedenklich. Wer Weichspüler unbedingt benutzen möchte, sollte dennoch bestimmte Wäsche komplett außen vorlassen. Denn wussten Sie, dass durch den weicheren Effekt die Saugfähigkeit verringert wird? Handtücher verringern so ihre Wasseraufnahmefähigkeit, irgendwie kontraproduktiv beim Abtrocknen.

Was kann ich tun?

Das Umweltbundesamt rät: Weichspüler sollten immer nur dann eingesetzt werden, wenn man seine Funktionen auch wirklich benötigt, da es sich hierbei um einen zusätzlichen Eintrag von Chemikalien in die Umwelt handelt. Verbraucherschützer gehen sogar noch weiter und raten vom Kauf komplett ab. Laut Greenpeace stecken diese Mittel oft voller schwer abbaubarer Substanzen, die Allergien auslösen können und das Abwasser belasten. Brigitte Eichmann aus Wallmerod rät bei sensibler Wäsche oder bei Handtüchern/Mikrofasertüchern den Weichspüler komplett weg zu lassen. „Anstatt Weichspüler kann die Wäsche auch mal eine Runde in den Trockner. Das hat eine Ähnliche Wirkung.“ Generell beim Waschen gilt: niedrigste mögliche Temperatur einstellen und die volle Kapazität der Waschmaschine ausnutzen. Das spart nicht nur Ressourcen, sondern schont auch den Geldbeutel. Ob man nun mit oder ohne Weichspüler waschen möchte, ist schlussendlich jedem selbst überlassen. Wichtig ist, dass man über die Vor- und eben auch die Nachteile Bescheid weiß und für sich selbst so entscheiden kann, ob es dies einem Wert ist.

KW4 2022

"Auf Weichspüler verzichte ich weitestgehend. Dem Waschvorgang nützt es nicht und weich wird die Wäsche auch vom Tragen." Brigitte Eichmann

(Klimaschutzteam VG Wallmerod - Ausgabe 26)