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KW19 - Die Kleinsten ganz groß

Vor allem jetzt wo die Sonne ihre Kraft entfaltet summt und brummt es in der Natur. Verschiedenste Insekten bevölkern den Lebensraum Garten. Ein Lebensraum, nur wenige cm groß und doch so wichtig für die gesamte Gesellschaft ist. Wenn wir an Bienen denken haben wir meistens die in Staaten lebende Honigbiene im Kopf. Insgesamt kommen in Deutschland allerdings 560 verschiedene Bienenarten vor! Wussten Sie, dass gerade einmal 5% der Bienen ein Kollektiv wie die Honigbiene bilden? Die meisten Bienenarten sind Einzelgänger, auch Solitärbienen genannt. Leider machen wir es den Insekten gar nicht so leicht, Steingärten, Rollrasen und die menschliche Eigenart des wöchentlichen Rasenmähens erschwert es vor allem den Bienchen in unseren Gefilden ungemein. Kein Wunder also, dass alle Bienenarten in Deutschland alle nach § 39 Abs. 1 Bundesnaturschutzgesetz geschützt sind. Und das ist bitter nötig, denn je nach Bundesland stehen 30 – 70% unserer Bienenarten auf der Roten Liste.

Was haben Bienen mit unserem Klima zu tun?

Bienen werden häufig auch als die „Quelle“ des Lebens bezeichnet, da sie 80% der Wildpflanzen in Europa bestäuben. Durch die Bestäubungsarbeit wird pflanzliche Biomasse erzeugt, die Kohlendioxid bindet. Durch die Bestäubung wird aber auch die Qualität der Ernten gesteigert. Bienen kümmern sich somit um die Reichhaltigkeit der Nahrungskette die wir Menschen dringend benötigen. Insekten allgemein bilden also das Fundament eines gesunden Ökosystems. Sie sind nicht nur die wichtigsten Pflanzenbestäuber, sondern regulieren auch Schädlinge und dienen zahlreichen anderen Arten als Futter. Weniger Insekten bedeutet deshalb weniger Fische, Frösche, Eidechsen, Vögel und Säugetiere.

Was kann ich tun?

Insektenhotels und Blühwiesen sind jedem von uns ein Begriff und werden zum Glück in der Gesellschaft immer populärer. Dabei kommt es hier besonders auf die richtige Ausführung an. Manfred Dochnahl aus Molsberg rät: „Vor dem Kauf oder Bau eines Insektenhotels sollten Sie sich Gedanken machen, welchen kleinen Freund Sie hier beherbergen wollen.“ Holz-, Erd- oder Mauerbienen leben in unterschiedlichen Habitaten und haben dementsprechend unterschiedliche Anforderrungen an ihren Lebensraum. Leider werden fertige Insektenhotels oft nach optischen Gesichtsgründen konzipiert, vor allem Tannenzapfen finden häufig ihren Weg ins Insektenhotel. Sinnvoll? Nur für Spinnentiere, sie sich über Nahrung in Form von Bienenlarven in der Nachbarschaft freuen. Auch von Stroh im Insektenhotel rät Manfred Dochnahl ab. Hier überwintern hauptsächlich Ohrenkneifer. Als Pollendiebe sollten diese eine Überwinterungsmöglichkeit weiter entfernt vom Insektenhotel erhalten. Wer sein Insektenhotel selber bauen möchte sollte vor allem auf 2 Faktoren achten: 1. Kein Nadelholz für die Bohrlöcher zu verwenden, da dieses schnell harzt und so zur Gefahr für die kleinen Bewohner werden kann und 2. Die Löcher nie in die Stirnseite des Holzes zu bohren, hier besteht Splittergefahr. „Das Beste, was wir für die Insekten tun können, ist ein reichliches Nahrungsangebot anzubieten.“ Erklärt Manfred Dochnahl. Und damit hat er Recht. Das beste Bienenhotel hat wenig Wirkung, wenn die Bewohner nur falsche oder zu wenig Nahrung in der Nähe finden.

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Manfred Dochnahl aus Molsberg, Mitglied der Kolpingfamilie Molsberg